Familie Hanneken

VOM HOBBY-ANGLER ZUM ZANDERZÜCHTER

Das macht nicht jeder: Neben 12.000 Bio-Legehennen und Rosé-Mastkälbern gesellten sich im Jahr 2018 Fische, speziell der Edelfisch Zander, zum tierischen Repertoire der Familie Hanneken.

Bereits als Kind ist Michael Hanneken leidenschaftlicher Angler. Was als Hobby in Kindertagen begann, entwickelte sich zur professionellen Idee – vor allem um freie Flächen auf dem Hof zu nutzen und einen lukrativen 3. Betriebszweig zu entwickeln.

Die Herausforderung Zanderzucht

Eine willkommene Alternative und eine spannende Herausforderung, der sich nicht jeder stellen würde. Denn die Aquakultur und vor allem die gewählte Fischsorte erfordern neben einer hochwertigen technischen Ausstattung auch viel Fachwissen.

Nach der Idee folgte die Umsetzung: Auf Messen, wie der Euro-Tier, wurden erste Kontakte geknüpft. Das Angebot, eine bereits bewährte Anlage zu übernehmen, bildete den Startschuss für die Fischzucht auf dem Hanneken-Hof. Die Familie nutzte die Gelegenheit, half beim Ab- und Wiederaufbau – die gesamten Becken wurden übernommen, die Technik komplett neu geplant und aufgebaut.

Mit Leidenschaft zum Qualitätsfisch

Heute ist die Fischzucht gut in den Alltag der Hannekens integriert. Neben der Betreuung der Hennen, Kälber und Fische werden 25 Hektar Land um das gemütliche Rotklinkerhaus ökologisch bewirtschaftet. Dazwischen: ein 20 x 30 Meter großes Gebäude mit insgesamt 23 Becken. Dazu kommen biologische Filterbecken für die Wasseraufbereitung und die separate Aufzuchtanlage mit 5 Becken für die Setzlinge.

Die Leidenschaft für den Fisch ist geblieben. Nur eben nicht mehr als Hobby, sondern als ganz besonderes Standbein für den Familienbetrieb. Nein, das macht nun wirklich nicht jeder…

Zander in bester Qualität

„Woher kommt mein Fisch?“ – in Zeiten von Überfischung und undurchsichtigen Lieferketten gewährleisten die Aquakulturen unserer Höfe ein gesundes Lebensmittel und Transparenz in der Aufzucht der Tiere. Die hohe Wasserqualität und eine artgerechte Haltung sorgen für ein hochwertiges Produkt. Alle Anlagen verfügen über Trommelfilter, Biofilter und Frischwasserzufuhr; so kann auf Antibiotika verzichtet werden. Zudem wird die Bakterien- und Schadstoffausbreitung dank UV- und Ozon-Anlagen auf natürliche Weise verhindert. Die Becken können aufgrund der Ansprüche des Zanders nicht zu dicht besetzt werden, Massentierhaltung ist ausgeschlossen. Der Zander braucht ausreichend Platz, beste Wasserqualität und eine optimale Versorgung mit fachkundigem Know-how.

Vom Setzling zum hochwertigen Fisch

Die Zander-Setzlinge kommen im Alter von rund vier Monaten und einem Gewicht von ca. 8 – 12 Gramm auf die Höfe unserer Produzenten. Zuerst in die Aufzuchtanlagen, die auch gleichzeitig als Quarantäne-Becken dienen. Hier werden sie auf Parasiten und Bakterien untersucht. Nach zwei bis drei Monaten geht es in die Mastbecken und schließlich in den Verkauf. Um ihr Verkaufsgewicht von rund 1000 Gramm zu erreichen, brauchen die Zander 12 bis 16 Monate bei einer konstanten Wassertemperatur von 22 – 24 °C. Ca. 80 – 90 % der Tiere gehen als Besatzfische aus dem Betrieb, der Rest als Speisefisch. Die Fische verlassen fast alle lebend den Hof – im Wasser, ihrem gewohnten Element.