Hermann Buschmann

MIT VERGNÜGEN ZANDERZÜCHTER

Morgens mit Freude in den Tag starten – der Traum vieler Landwirte. Für Hermann Buschmann ist dies wahrgewordener Alltag. Seit der Zander auf den gepflegten Hof gezogen ist, hat sich der Spaß an der Arbeit sogar multipliziert.

Mit Schweineproduktion, dem klassischen Ackerbau, einer Biogasanlage sowie der Aquakulturanlage kommt definitiv keine Langeweile auf. Mit seiner positiven und lebensfrohen Grundeinstellung geht Buschmann die täglichen Herausforderungen an. Immer an seiner Seite: Jack-Russel-Dame Biene. Insgesamt sechs große Becken und noch mal drei Aufzuchtbecken gilt es zu betreuen.

Von der Idee zur eigenen Anlage

Die Teichwirtschaft ist seit jeher präsent bei dem sympathischen Landwirt – mit dem Bau der Biogasanlage im Jahr 2010 wurde klar, dass auch für eine eigene Aquakultur auf dem Hof Potenzial besteht. Die Idee, auf den Zander zu setzen wurde 2016 geboren. Doch der Einstieg war zunächst nicht unbedingt einfach. Mit Besuchen auf Fisch-Messen erweiterte sich das Netzwerk und mit einem neuen Berater an der Seite wurde der Weg zur Zanderzucht schließlich klarer. 2018 startete daraufhin der Umbau auf dem eigenen Gelände. Seit 2019 ist die Anlage von Buschmann nun erfolgreich in Betrieb, mit ersten Abverkäufen im Jahr 2020.

Nachhaltig motiviert

Die Vision einer nachhaltigen Lebensmittelerzeugung in Form der Fischgewinnung aus Aquakulturanlagen ist eine tägliche Motivation für Hermann Buschmann. Schließlich kann so der Überfischung der Weltmeere entgegengewirkt werden. In seinem Landkreis ist er immer noch der Einzige in diesem Segment und so schaut er optimistisch in die Zukunft, ganz seinem Charakter entsprechend. Und Hündin Biene findet die Fische zum Glück immer noch genauso spannend, wie ihr Herrchen.

Zander in bester Qualität

„Woher kommt mein Fisch?“ – in Zeiten von Überfischung und undurchsichtigen Lieferketten gewährleisten die Aquakulturen unserer Höfe ein gesundes Lebensmittel und Transparenz in der Aufzucht der Tiere. Die hohe Wasserqualität und eine artgerechte Haltung sorgen für ein hochwertiges Produkt. Alle Anlagen verfügen über Trommelfilter, Biofilter und Frischwasserzufuhr; so kann auf Antibiotika verzichtet werden. Zudem wird die Bakterien- und Schadstoffausbreitung dank UV- und Ozon-Anlagen auf natürliche Weise verhindert. Die Becken können aufgrund der Ansprüche des Zanders nicht zu dicht besetzt werden, Massentierhaltung ist ausgeschlossen. Der Zander braucht ausreichend Platz, beste Wasserqualität und eine optimale Versorgung mit fachkundigem Know-how.

Vom Setzling zum hochwertigen Fisch

Die Zander-Setzlinge kommen im Alter von rund vier Monaten und einem Gewicht von ca. 8 – 12 Gramm auf die Höfe unserer Produzenten. Zuerst in die Aufzuchtanlagen, die auch gleichzeitig als Quarantäne-Becken dienen. Hier werden sie auf Parasiten und Bakterien untersucht. Nach zwei bis drei Monaten geht es in die Mastbecken und schließlich in den Verkauf. Um ihr Verkaufsgewicht von rund 1000 Gramm zu erreichen, brauchen die Zander 12 bis 16 Monate bei einer konstanten Wassertemperatur von 22 – 24 °C. Ca. 80 – 90 % der Tiere gehen als Besatzfische aus dem Betrieb, der Rest als Speisefisch. Die Fische verlassen fast alle lebend den Hof – im Wasser, ihrem gewohnten Element.